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ViLeS 0 > Methodologische Grundlagen der empirischen Forschung > Fallbeispiele empirischer Forschung > Beschreibung verschiedener Fallbeispiele

Beschreibung verschiedener Fallbeispiele im Modul Fallbeispiele empirischer Forschung


Im Folgenden sollen die konzeptionellen und prozeduralen Darlegungen der vorangegangenen Module anhand einiger exemplarischer empirischer Studien veranschaulicht werden:

1. Die Marienthal Studie

Auf diese Studie wurde bereits zu Beginn dieser Einführung in die empirische Forschungsmethoden hingewiesen (vgl. Modul 1: Aufgaben und Verfahrensweisen empirischer Wirtschafts- und Sozialforschung, Arbeitsschritt Beispiele und Aufgaben).

Wenn Sie die dort verlinkte umfangreiche Aufbereitung der Marienthal–Studie durch die sozialpsychologische Arbeitsgruppe der Universität Hannover bisher noch nicht zur kenntnis genommen haben, können Sie das über den nachstehenden Link nachholen.

Weitere ebenfalls von der Arbeitsgruppe bereitgestellten Materialien finden Sie unter folgendem Link:(Videos und Interviews zur Marienthal-Studie)


2. Das Milgram-Experiment
Das Milgram–Experiment war eine praktische Untersuchung zur Autoritätsfixierung des „Durchschnittsbürgers“. Stanley Milgram hatte in den 60er Jahren in den USA zufällig ausgewählte Bürger einer, wissenschaftlich Aufsehen erregenden, aber auch problematischen Versuchsanordnung ausgesetzt, die angeblich den Zweck hatte, herauszufinden, ob der Lernerfolg durch körperliche Bestrafung gefördert werden könne.
Untersuchungspersonen im Experiment waren nun nicht die zu bestrafenden Personen aus dem Lernarrangement, sondern die zufällig ausgewählten Hilfspersonen. Diese Hilfspersonen waren angewiesen, Fehler der Lernenden mit leichten Elektroschocks zu bestrafen. Bei wiederholtem fehlerhaften Antwortverhalten sollten die Schocks von den Hilfspersonen auf Anordnung des Versuchleiters kontinuierlich verstärkt werden.
Die angeblichen Prüfungskandidaten wurden von Mitarbeitern der Forschergruppe gespielt. Deren Reaktionen auf die, natürlich nicht tatsächlich erteilten Schocks waren im Nachbarraum undeutlich visuell, akustisch aber deutlich wahrzunehmen.
Erschreckend am Verlauf der Versuche war, dass über 50% der Versuchspersonen, auf massivem Druck der Versuchsleiter bereit waren, trotz starker Schmerzenschreie aus dem Nachbarraum die Stromstärke bis zur tödlichen Dosis zu erhöhen
Link zu Materialien zum Milgram-Experiment.


3. Die Inglehart Untersuchung zum Wertewandel
Aufbauend auf der Bedürfnispyramide von Maslow hat Ronald Inglehart eine Theorie des Wertewandels entwickelt und in einer einfachen und seitdem in so gut wie allen empirischen Sozialstruktur-Erhebungen aufgenommenen sog. Post-Materialismus-Skala operationalisiert.
Vgl.: Inglehart, Ronald (1977), The silent Revolution, Changing Values and Political Styles among Western Publics, Princeton, New Jersey, University Press und Inglehart, Ronald (1989), Kultureller Umbruch, Wertwandel in der westlichen Welt, Frankfurt/Main, New York, Campus).
Im Link (Inglehart) werden die einzelnen Aspekte des Forschungsdesigns knapp referiert und einige empirische Ergebnisse vorgestellt.

4. Zur Anregung
Ein etwas anderer Blick auf den empirischen Forschungsprozess unter diesem Link.

B) Aufgaben

Eine kleine praktische Übung zu den qualitativen und quantitativen Aspekten empirischer Forschungsansätz findet sich hier.

 

letzte Änderung am 5.4.2019 um 4:24 Uhr.

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