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ViLeS 1 > II Tabellarische und graphische Aufbereitung eindimensionaler statistischer Daten > II-2 Die tabellarische Darstellung eindimensionaler Häufigkeiten > Konzepte und Definitionen |
In der Urliste sind die Informationen meist nicht geordnet und es sind keine
Zusammenfassungen in Gruppen oder Klassen vorhanden. Der erste Schritt
der Aufbereitung besteht deshalb in der Ordnung der Einzelangaben
je Merkmal nach bestimmten Ordnungsprinzipien:
Bei quantitativen Merkmalen orientiert man sich dabei an der Höhe der Merkmalswerte,
bei qualitativen Merkmalen an fachsystematischen Aspekten und
bei alpha-numerischen Informationen ergibt sich eine Ordnung nach dem Alphabet.
Die auf diese Weise erhaltene Tabelle wird als Primärtabelle bezeichnet. Die Kopfzeile der Tabelle enthält das Merkmal Xi. Zu beachten ist dabei, dass die einzelnen Merkmalsausprägungen über die Anzahl N der Objekte laufen, d.h. i = 1....N.
Durch die Gruppierung
von Daten der Primärtabelle in eine geordnete Liste können die Informationen knapper und übersichtlicher
gestaltet werden. Bei diesem Vorgang werden alle Merkmalsträger, welche das
gleiche Merkmal aufweisen, zusammengefasst. Dabei tritt kein Informationsverlust
auf.
Den so entstandenen Merkmalsausprägungen Xi sind die
Häufigkeit fi mit i = (1....k) zugeordnet, d.h. diesmal läuft der Index i über die Anzahl k der unterschiedlichen Merkmalsausprägungen.
Das Symbol fi leitet sich aus dem Englischen (frequencies)
ab.
Das Ergebnis der Gruppierung ist eine einfache (nicht klassierte) Häufigkeitsverteilung des Merkmals Xi.
In den meisten Fällen liegen die Häufigkeiten fi in absoluten Werten vor.
Für viele Fragestellungen,
vor allem für Vergleiche von unterschiedlich großen Mengen gleicher Objekte ist
auch die Verwendung von relativen oder
prozentualen Häufigkeiten sinnvoll.
Ausgehend
von absoluten Werten können relative und prozentuale Häufigkeiten sehr einfach
berechnet werden:
|
≤ 1. |
|
||
| ||||
|
≤100. |
|
Die unter a) angeführten Häufigkeiten lassen sich einfach in tabellarischer Form mittels einer einfachen Häufigkeitstabelle darstellen. Hier demonstriert an absoluten Werten:
Tabelle 2-1: Allgemeine Form einer einfachen Häufigkeitstabelle
In der Kopfzeile sind das Merkmal Xi und die Häufigkeit fi ausgewiesen.
In der Vorspalte sind die einzelnen unterschiedlichen Ausprägungen des Merkmals Xi angeführt.
In der zweiten Spalte, dem Tabellenkern, finden sich die Häufigkeiten fi mit i = (1....k) .
In der letzten Zeile, der Summenzeile, ergibt sich mit N die Anzahl der erfassten Elemente, da gilt ∑ fi = N.
Das Auf- und Abkumulieren (auch Kumulieren und Dissipieren) von Häufigkeiten stellt eine weiter Form der Aufbereitung statistischer Daten dar. Dabei werden aufeinander folgende Merkmalsausprägungen zusammengefasst. Die Kumulation setzt also mindestens ordinal-skalierte Daten voraus.
Beginnt man am unteren Ende der Tabelle und fasst zunehmend höher Merkmalswerte zusammen spricht man von Auf(wärts-)kumulation. Die Merkmalsausprägungen ergeben sich dabei in der Form: "bis-unter" (oder auch als "weniger als") Die Merkmalsausprägungen erscheinen bei der Aufwärtskumulation in der Form "bis unter " oder "mehr als" . Die Häufigkeiten werden entsprechend aufaddiert.
Dies sei an der folgenden allgemeinen Häufigkeitstabelle demonstriert. Dabei werden absolute Häufigkeiten zugrunde gelegt. Das Verfahren gilt aber analog für relative und prozentuale Häufigkeiten:
Tabelle 2-2: Ausgangstabelle für die Kumulation:
Merkmalsausprägung |
absolute Häufigkeit |
|
|
|
|
|
|
Summe: |
|
In der folgenden Tabelle wird das Verfahren verdeutlicht. Es ergeben sich die aufkumulierten absoluten Häufigkeiten oder Summenhäufigkeiten.
Tabelle 2-3: Auf(wärts-)kumulation von Merkmalshäufigkeiten
Merkmalsausprägung |
|
0 | |
f1 | |
|
f1 + f2 |
f1 + f2 + f3 | |
f1 + f2 + f3 + f4 = N |
Beginnt man mit der Zusammenfassung der Merkmalswerte am oberen Ende der Tabelle, also bei oder bei, spricht man von einer Ab(wärts-)kumulation. Man erhält dann die Merkmalsausprägungen bis unter oder und die dazu gehörenden abkumulierten Häufigkeiten . Auf der Basis der obigen Ausgangstabelle ergibt sich die folgende Tabelle der abkumulierten Häufigkeiten:
Tabelle 2-4: Ab(wärts-)kumulation von Merkmalshäufigkeiten
Merkmalsausprägung |
|
|
N |
|
N - f1 |
|
N - f1 - f2 |
|
N - f1 - f2 - f3 |
|
N - f1 - f2 - f3 - f4 =0 |
letzte Änderung am 28.2.2020 um 7:49 Uhr.
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