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ViLeS 0 > Ausgewählte Methoden der Datenerhebung |
Im Kapitel 2 werden einige der Methoden konkret vorgestellt, die in Hinblick auf die späteren statistischen Komponenten der Lehr- und Lernplattform relevant sind. Dies sind vor allem solche, die in der Regel zu quantitativen bzw. quantifizierbaren Ergebnissen führen. Für die statistische Praxis kommen als Datenquellen eigene Befragungen mittels standardisierter Interviews, der Rückgriff auf kommerzielle Datenpools und Sekundäranalysen von Daten der amtlichen Statistik, in Betracht.
Im Folgenden soll die Komplexität des Erhebungsprozesses anhand einer Befragung mit dem Instruments des standardisierten Interviews deutlich gemacht werden. Die hier aufgezeigten sozialen Dimensionen einer Datenerhebung treffen jedoch in jeweils spezifischer Weise auf alle Formen der empirischen Feldforschung zu.
Die verbalen Interaktionen im Erhebungsprozess zwischen dem/der Interviewten (Erhebungsobjekt) und dem Interviewer (Forschersubjekt) beziehen sich inhaltlich i. A. auf den Lebens-/Berufsalltag der befragten Person. Sie stellen in der Regel jedoch keine alltägliche Form der Kommunikation dar, sondern unterscheiden sich vom normalen Gesprächsverlauf in mehreren Aspekten (vgl. Abb. 2-1). Jede Abweichungen von den gewohnten Kommunikationsmustern kann von den Interview"partnern" als Störungen empfunden werden und das Antwortverhalten bis zur Antwortverweigerung beeinträchtigen.
Je deutlicher die Interviewsituation und das Interviewerverhalten für den einzelnen Befragten von den alltäglichen Kommunikationsformen abweicht, umso größer ist die Gefahr ungültiger (verzerrter) Interviewergebnisse. Gerade bei hochstandardisierten Interviews, in denen auch die Antwortalternativen vorgegeben werden, ist diese Möglichkeit gegeben. Ihr kann - allerdings unter der Voraussetzung, dass das Thema eine derartige Standardisierung erlaubt - durch eine entsprechende Gestaltung des Interviews in Form und Inhalt entgegen gewirkt werden.
Abbildung 2-1: Dimensionen einer standardisierten Befragungssituation
Einerseits gefährdet eine Standardisierung des Instruments und des Erhebungskontextes die Gültigkeit (Validität) des Messprozesses, anderseits ist sie Voraussetzung für die Ausschaltung situativer Einflüsse auf die Untersuchungsergebnisse. Die quasi experimentelle Anlage der Befragung bewirkt andererseits die hohe Zuverlässigkeit (Reliabilität) der Antworten. In Abb. 2-1 sind diese beiden Aspekte der Befragungssituation in ihrem Zusammenhang und ihrem Spannungsverhältnis dargestellt.
Diese Aspekte werden im 1. Modul „Die Befragung“ weiter ausgeführt und auf das standardisierte Interview hin zugespitzt. Im Arbeitsschritt Beispiele und Aufgaben diese Moduls wird ein Instrument zur Erzeugung internatbasierter Fragebögen vorgestellt, mit dessen Hilfe eine online-Befragung durchgeführt werden kann, deren Resultate als SPSS-Datenfile ausgegeben werden.
Zu einer eher qualitativen Erhebungsform führt „Das Experteninterview“ (Modul 2), das vor allem zur Exploration des Untersuchungsfeldes und damit zur Vorbereitung einer umfangreicheren Erhebung dienen kann.
Abgeschlossen wird der Methodenkanon durch eine qualitativ wie quantitativ zu gestaltende inhaltliche Erfassung vorwiegend von Texten, aber auch von Bildern und Bildsequenzen (vgl. Modul 3 „Die Inhaltsanalyse“).
Von den gängigen Methoden der empirischen wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Forschung sind (vorerst) ausgeschlossen: die Methode der Beobachtung, das Experiment und die Fallstudie.
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letzte Änderung am 5.4.2019 um 4:24 Uhr.
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